Im Bereich Modellbau gibt es viele Möglichkeiten feinmaschiges Drahtgewebe zu verwenden. Vor allem Hobbyeisenbahner nutzen die Vielseitigkeit des Materials. Dazu gehört zum Beispiel das Modellieren von Landschaften. Drahtgeflecht behält die einmal geformte Position bei, bis man sie wieder ändert. Natürlich ist ein feinmaschiges Drahtgewebe relativ instabil, weswegen man bei der Verarbeitung vorsichtig damit hantieren muss. Wenn man das Material aber in Verbindung mit Holzverstrebungen weiterverarbeitet, kann man wunderschöne Landschaften modellieren.
Hierfür werden unterschiedliche Höhen durch das Holz festgelegt und das Drahtgewebe in zwei verschiedenen Stärken darüber gespannt. Zuerst das Grobmaschigere, da dieses stabiler ist und mehr aushält. Danach das Feinmaschige. Das verhindert das Durchsickern von zu flüssigen Gipsbinden. Anstelle vom Gang in den Baumarkt um feinmaschiges Drahtgewebe vom Meter zu kaufen, eignet ich dafür auch hervorragend ein Fliegengitter aus Draht. Das ist fein genug, hält aber dennoch so einiges aus.
Anschließend schneidet man mit einer Drahtschere Aussparungen für Tunnel ein, mit einer Zange kann man Vertiefungen für ein Flussbett oder Ähnliches formen. Danach arbeitet man mit feuchten Gipsbinden weiter. Das Drahtgeflecht ist normalerweise stabil genug um die ersten ein, zwei Schichten aus Gipsbinden zu halten. Sobald der Gips ausgehärtet ist, bleibt die Form und man kann weitere Gipsschichten verarbeiten.
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit lässt sich die so geschaffene Landschaft bemalen, bekleben, besprühen oder mit Airbrush bearbeiten. Der Fantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt.
Das Drahtgeflecht bringt übrigens einen sehr großen Vorteil mit sich. Wenn man die Eisenbahnanlange nachträglich noch verändern möchte, kann man wieder mit dem Gewebe vormontieren und muss nicht die halbe Anlange auseinander reißen. Somit steht einer weiteren Anpassung des Geländes nichts mehr im Weg.
Übrigens kann man ein Stück des Drahtgeflechts auch wunderbar zur freien Gestaltung von gefliesten Böden nehmen. Dazu bemalt man den vorbereiteten Boden mit grauer Farbe und lässt diese antrocknen. Wenn sie eine ähnliche Konsistenz wie halb durchgetrockneter Nagellack hat, sprich: Fingerabdrücke darauf zurückbleiben, aber keine Fäden mehr gezogen werden; dann drückt man mit einer Pinzette oder einen Schlitzschraubenzieher das Drahtgeflecht auf die Farbe. Am Besten eignet sich diese Methode für Straßen, da man an den Straßenrändern ohne Probleme den Draht abziehen kann ohne in die Farbe greifen zu müssen und lästige Abdrücke zu hinterlassen.
Natürlich entspricht diese Methode nicht dem richtigen Pflastern, da normale Pflastersteine versetzt sind, für einen gefliesten Vorplatz eignet sich diese Variante hervorragend.
Mit ein wenig Fantasie kann man noch viel mehr mit Drahtgeflecht machen, zum Beispiel ein kleines Kaninchengehege im Vorgarten oder ein Maschendrahtzaun, oder, oder, oder.